Nachfolgend ein paar Informationen dazu, wie sich zu dem Esperanza-Laden und dem damalige "Dritte-Welt-Kreis Wesel" gekommen ist. Nachfolgend dokumentieren wir die Ausführungen von Christel Hüls, einem Gründungsmitglied dieser Gruppe, die sie anlässlich der 15-Jahr-Feier (13.01.2001) des Vereins und Ladens gemacht hat.
In den frühen achtziger Jahren fanden sich einige Familien der Jungen Gemeinschaft zusammen und nahmen Kontakt mit der GEPA (Gesllschaft zur Förderung der Parnterschaft mit der Dritten Welt) auf. Bewussten und gerechten Handel zu betreiben war das Ziel. So wurden zunächst monatliche Verkaufsstände in der Fußgängerzone in Wesel und in Kirchengemeinden durchgeführt. Die etwa zwanzig ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trafen sich wöchentlich und machten sich über die angebotenen Waren, die Produktionsstätten, die Handelsbedingungen und besonders über die Menschen kundig. So konnten die Verkaufsgespräche immer intensiver geführt werden. Eine der ersten Aktionen war "Jute statt Plastik", später folgte die Aktion "pro campesino".
Es entstand eine lebendige Gemeinschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Treffen fanden immer häufiger in Familien statt, da besonders viele Mütter engagiert waren. Gemeinsame Kochen mit den Waren aus dem GEPA-Angebot, gemeinsame Veranstaltungen mit tamilischen Familien bereicherten die Gruppentreffen und die menschlichen Begegnungen.
Die Erlöse, die bei den Verkaufsaktionen erzielt wurden, kamen sehr unterschiedlichen Projekten zugute.
Eines Tages - vor etwa 15 Jahren (im Jahr 1985) machte ein junger Mann uns darauf aufmerksam, dass Herr Schmitz in der Korbmacherstraße 32 seinen kleinen Herrenfrisiersalon aufgegeben habe und dieser kleine Raum doch ideal für unser Warenangebot wäre.
Wir konnten mit Herrn Schmitz einig werden, hatten aber dann die Aufgabe, einen Verein zu gründen, damit die finanzielle und rechtliche Situation geklärt war.
Das war für unsere Gruppe ein recht abenteuerliches Unternehmen. Wir waren froh, dass der Laden in Dinslaken diesen Prozess schon hinter sich hatte. Wir nahmen Kontakt auf und bekamen viele Hilfestellungen. Auch die GEPA in Wuppertal stand mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Die Verbandssparkasse Wesel hat uns bei der Einrichtung des Ladens gefördert. Die Waren konnten in Kommission verkauft werden.
Der Laden brauchte einen Namen. Da wir mit der Brasiliengruppe zusammenarbeiteteten, kam von ihr der Vorschlag "ESPERANZA" zu wählen. Der Vater einer Mitarbeiterin malte das Ladenschild und das Kind hatte einen Namen.
Neben dem Verkauf führte die Gruppe viele Informationsveranstaltungen durch. Mittlerweile waren auch Kontakte zu vielen Kirchengemeinden geknüpft.
So konnten die wöchentlichen Mitarbeitertreffen in den Räumen von Maria Himmelfahrt stattfinden.
Es wurden Referenten eingeladen, die uns über die Philippinen, Lateinamerika, Sri Lanka und Afrika erzählten.
Dann lernten wir die Theatergruppe "Berliner Companie" kennen, die uns ihr Stück "Osca Romero" vorstellte. Die Veranstaltung in der Aula des Konrad-Duden-Gymnasiums war sehr gut besucht. So wurde der Blick zum ersten Mal nach El Salvador gerichtet. Jürgen Tönnesen aus Kleve hatte besondere Kontakte und mit ihm begannen die Hilfsaktionen in den Flüchtlingslagern.
Die freundschaftlichen Kontakte zu den Gemeinden "Ciudad Romero" und "Nueva Esperanza" in El Salvador dauern bis heute an.
Der Laden hat inzwischen einen neuen Standort in der Sandstraße Wesel. (Und seit 2007 in der Windstege 7).
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